Der goldene Edgar

 

 

„Wer wählt schon Gold als Farbe für sein Auto? Die Farbe der Macht! Die Farbe der Gier! Die Farbe unserer Zeit! Ich bin sicher: der Teufel wählt Gold! Und der Teufel wählt Monza! Na klar: soll er etwa Ford fahren oder Volkswagen? Oder Mercedes? Oder einen Koreaner? Ich bitte Sie! – Was wissen Sie von mir? Daß ich Opels schönstes Coupé war? Dass ich zu meiner Zeit den Vergleichstest gegen alle Nobelmarken gewonnen habe? Oder daß ich magisch bin und ein Fluch auf mir lastet? Sie wissen nichts von mir! Aber Sie werden einiges erfahren…“In Wirklichkeit erhielt Ratz den Opel Monza von einem Schriftstellerkollegen, einem bekannten Reisebuchautoren aus Bonn, der so viel in der weiten Welt unterwegs war, dass er zu Hause nur 60.000km mit dem Wagen fuhr. Der Opel hat eine ganz kleine Beule vorne links (aus dem Jahre 1980), ansonsten hinterlässt er bei TÜV-Prüfern nur offene Münder und begeisterte Fragezeichen: ein Monza in dem Zustand! Er fährt sich wie ein Wohnzimmer, wie eine gemütliche Zeitmaschine in die späten 70er Jahre. Alles an ihm ist so: sein Geruch, seine Veloursitze, die Dreigangautomatik, das Geräusch der zufallenden Türen, das blinkende Chrom – wer mit ihm fährt, fährt in eine vergangene Welt.Opel Monza 2.8 S, Bj. 1979, 60.000km, 140 PS, 190 km/h