Der kluge Onkel Prelle

 

 

„Es gibt Menschen, wie auch Autos, die für ein ganz bestimmtes Leben vorgesehen waren, aber ein ganz anderes geführt haben. Ic bin ein Paradebeispiel dafür. Als sportlicher Konkurrent von Kadett, Fiesta und Golf gebaut, hatte mich das Haus Honda für die Kleinfamilie, als Alltags-Nutzfahrzeug und kleinen Liebling des zufriedenen Jung-Spießertums konzipiert. Stattdessen habe ich 33 Jahre lang in einer Garage zugebracht. Ein Knastbruder, zugegeben. Aber hinter meinem Neuwagenlook verbirgt sich ein philosophischer Charakter. 30 Jahre ohne Aufgabe haben mich dazu bestimmt, die allergrößte Aufgabe zu übernehmen, die es geben kann, die Schwierigste, die alles Entscheidende! Nämlich: die Menschheit (und damit auch uns Autos) vor der Menschheit zu retten!“

In Wirklichkeit stand der Honda tatsächlich so lange – als spätes Liebesgeschenk einer Oma an einen Opa – und als der Opa bald darauf starb, mottete die Oma das Auto ein. Er stand und stand und stand – bis auch die Oma starb und der Enkel ihn fand und – begeistert von Ratzens Projekt – den Wagen nicht an japanische Sammler verkaufte, sondern vertrauensvoll in dieses tolle Team gab. Hier ist noch ein mechanisches Kleinod zu sehen, bei dem alles reibungslos funktioniert und das in einem Zeitalter komplizierter Autoelektronik so was von Spaß macht!

Honda Prelude SN, Bj.1981, 24.000km, 80 PS, 162 km/h